1. Teil:
Diese wunderschöne Reise unternahmen wir zu viert im Sommer 2010. Über die Autobahn erreichten wir ohne nennenswerte Pausen Rovereto, wo wir die italienische Autobahn A22 verließen und direkt den Lago di Garda ansteuerten. Wir fuhren die Ostseite des Sees entlang bis wir in Porto di Brenzone das Hotel Eden fanden. Das Hotel liegt hangseitig, getrennt vom See nur durch die Straße und dem Schwester-Hotel Belfiore. Ein Tunnel durch die Straße führt direkt zum sehr gepflegten Strand.
Das Hotel zeichnete sich durch das freundliche Personal (die Besitzerfamlie ist stets anwesend), den herrlichen Ausblick und der Lage aus. So gelangten wir in zwei Minuten zu den Liegen am Strand, die in ausreichender Menge vorhanden waren.
Eine Uferpromenade verbindet die einzelnen Ortschaften miteinander und lädt zum Bummeln und Flanieren ein. Vor allem abends hat das einen besonderes Flair.
Direkt am Hotel verläuft ein Wanderweg, der durch Olivenhaine, kleine Gärten - eingegrenzt mit aufwendigen Steinmauern - zum verlassen Dorf Campo führt. Auf dem Weg ergeben sich immer wieder traumhafte Aussichten auf den See und das gegenüberliegende Seeufer. Entlang des Weges kamen wir durch einige kleine in den Hang gebaute Dörfer ehe wir Campo erreichten. Sehenswert in Campo ist vor allem die Kirche, die sehr gut erhaltene Fresken aufweist. Auch sonst ergaben sich zahlreiche Fotomotive.
Ein Tagesausflug führte uns mit dem Schiff nach Sirmione. Die wahrscheinlich meistbesuchte Stadt am Gardasee liegt auf einer Halbinsel und besticht durch ihre kleinen Gäßchen und den vielen Geschäften. Wir besuchten aber vor allem die berühmten Ausgrabungen "Crotte di Catullo". Beeindruckend war die große Fläche und die Lage direkt auf der Landzunge der Halbinsel.
Ein Muss für Gardaseebesucher ist die Weinstadt Bardolino, die dem gleichnamigen Wein den Namen gibt. Ebenso sehenswert ist Lazise. Besonders reizvoll ist der Hafen von Lazise, der in die Stadt hineinreicht. Dort ist das gastronomische Angebot sehr reichhaltig und ein Aufenthalt am Abend sehr stimmungsvoll.
Ein echter Höhepunkt dieser Reise war das Erklimmen des Monte Baldo, dem Bergmassiv östlich des Gardasees. Es gibt mehrere Mögichkeiten den Berg zu erreichen:
Von Malcesine mit der Seilbahn oder so wie wir es machten: Auf der Höhenstraße nach Prada. Von dort mit einem bis dahin noch nie gesehenen Lift zur Mittelstation und weiter mit einem Einser-Sessellift zur Bergstation.
Von dort beginnend unternahmen wir ein ungefährliche, aber absolut alpine Wanderung zum Monte Telegrafo (2.200m). Bei der Schutzhütte machten wir Rast und begannen dann den Abstieg durch teils sehr felsiges Gelände. Dazwischen noch ein steiler Anstieg durch Latschen. Traumhafte Aussichten begleiteten uns den ganzen Weg. Von nun ging es im Hang über Almmatten zurück zur Mittelstation, von wo wir nach einer kleinen Einkehr mit dem kuriosen Lift wieder talwärts fuhren. Die Gehzeit dieser Tour betrug rund 4,5 Stunden.
Einen Abend verbrachten wir u.a. in Malcesine einige Kilometer nördlich von Brenzone entfernt. Diese Kleinstadt ist das touristische Zentrum dieser Region und entsprechend fanden wir zahlreiche Lokale und Geschäfte.
2. Teil:
Auf der Rückreise blieben wir noch einige Tage in Kaltern in Südtirol und unternahmen von dort einige Ausflüge. Genächtigt haben wir im Haus Gundi, einer kleinen Frühstückpension in zentraler Lage mit hauseigener Garage.
Die Abende in Kaltern konnten wir in sehr guten Restaurants, Weinkellern und Bars sehr angenehm verbringen.
Einer unserer Ausflüge führte uns zum Geoparc Bletterbach in Aldein. Fasziniert von diesem natürlichem geologischen Museum unternahmen wir eine Wanderung durch die Schlucht und bestaunten am Ende den Wasserfall.
Ein weiteres Ziel war Brixen und das Augustiner Chorherrenstfit Neustift. Dort besichtigten wir das Kloster im Rahmen einer Führung und konnten bei Traumwetter das Ambiente richtig genießen.
In Brixen bestaunten wir den berühmten Kreuzgang im Dom, ehe wir uns einen Kaffee am Hauptplatz gönnten. Auch ein Abstecher in den kleinen Markt Klausen stand noch am Programm.
Einen spannenden Ausflug in die Geschichte Tirols bot das Schloss Tirol in Dorf Tirol. Anhand einer interessanten Ausstellung konnte die Zeitgeschichte hautnah erlebt werden.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch des botanischen Gartens von Schloss Trautmannsdorff in Meran. In der riesigen Anlage gibt es alles was die Nautr bietet. Einen ganzen Tag könnte man hier verbringen. Auch das Tourismus im Schloss ist interessant und befasst sich durchaus auch kritisch mit dem Tourismus in Südtirol.
Bei Kaiserwetter machten wir eine Tagestour in die Berge. Vom Quartier in Kaltern erreichten wir in rund 15 Gehminuten die Talstation der Mendelbahn. Die Bahn zählt zu den steilsten und längsten Standseilbahnen Europas und brachte uns auf den 1.363 m hohen Mendelpass. Von dort machten wir eine Wanderung auf sehr gut markierten Wegen auf den 2.117 m hohen Roen. Der Weg war stellenweise sehr steil, aber ungefährlich. Belohnt wurden wir mit einem herrlichen Panorama.
Auch ein Abstecher nach Bozen war dabei, allerdings bot dieser Tag nur Starkregen, so war die Motivation für Besichtigungen etwas gedämpft.
Alles in allem waren das sehr schöne Tage in Italien, die uns lange in Erinnerung bleiben. Und eines ist sicher: der Gardasee wird uns bald wieder sehen!