Friaul (inkl. Weinbaugebiete Collio u. Brda [Slo])

Eine unvergessliche Reise führte mich mit meiner Frau und einem befreundeten Ehepaar in der Karwoche 2011 nach Norditalien ins Friaul. Wir starteten in Baumgartenberg und fuhren über Waidhofen/Ybbs, Admont, Trieben, machten eine Frühstückspause im Cafe Brandl in Möderbrugg und erreichten Klagenfurth, wo wir uns schließlich auf die Autobahn begaben. Über Villach und durch das Kanaltal gelangten wir schließlich nach Udine.

 

Bei traumhaftem Frühlingswetter bummelten wir durch die Stadt und bestaunten die zahlreichen Gebäude im venezianischen Stil. Mit meinen bescheidenen Italienisch-Kenntnissen und durch die Kreativität des Wirtes kamen wir zu wunderbaren und üppigen Antipasti in einem lauschigen Gastgarten inmitten der Altstadt.

 

Beeindruckt von unserem ersten Etappenziel setzten wir am Nachmittag unsere Fahrt fort und kamen im Hotel Franz*** in Gradisca d'Isonzo an. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und machten nach dem CheckIn einen Rundgang durch die äußerst gepflegte Stadt. Das Abendessen nahmen wir in einem der zahlreichen Restaurants ein.

 

Jeden Morgen erkundigte sich der Hotelmanager nach unserem Befinden in perfekten Deutsch. Gestärkt vom Frühstück begaben wir uns am 2. Reisetag auf der Hauptstraße vorbei an Monfalcone zur Crotta Gigante, unweit von Triest. Der Name der Höhle ist keineswegs übertrieben. Diese Karsthöhle überbietet alles bisher gesehene dieser Art. Inmitten der Höhle befinden sich zwei seismografische Pendel, die 200 m lang sind jede auch noch so geringe Erdbewegung aufzeichnen.

 

Den späten Vormittag und die Mittagszeit verbrachten wir in der Altstadt und am Hafen von Triest. Die Metropole strahlt bis heute Reichtum und Wohlstand aus. Auch Triest machte einen unheimlich sauberen und freundlichen Eindruck.

Am Nachmittag war dann einer der Höhepunkte unserer Reise - das Schloss Miramare. Alleine die Lage des Schlosse mit den vorgelagerten Gärten direkt an der Küste war beeindruckend. In einer interessanten Audio-Guide-Führung wurde uns neben dem Bauwerk selbst auch die Geschichte des Bauherren, Kaiser Maximilian von Mexiko, erzählt.

Unzählige Motive motivierten uns dann noch zum Fotografieren.

 

Der dritte Tag führte uns zuerst zur römischen Siedlung Aquileia, wo wir zuerst die frei zugänglichen Ausgrabungsstätten besichtigten, u. a. den ehemaligen Hafen. Anschließend bewunderten wir die Basilika mit dem berühmten Mosaikboden und der unterirdischen Kirche. Vom Campanile hatten wir dann noch eine gute Übersicht auf das weitläufige Areal.

 

Zum Mittagessen fuhren wir weiter auf die wunderschöne Halbinsel Grado, die aufgrund der Jahreszeit noch nicht so überlaufen war wie im Sommer. Wir durchstreiften die schmalen Gässchen, bummelten bei den kleinen Geschäften vorbei und testeten die Wassertemperatur der Adria.

 

Am Nachmittag fuhren wir über Grado Pneta entlang der Küste in das durch zahlreiche Kanäle unterteilte Naturreservat Valle Canavata. Offenbar verirren sich dorthin wenig Touristen. Das Informationsgebäude sah verlassen aus und die Steeganlagen über die Kanäle und Sumpfbereiche waren nicht gewartet. Dadurch hatten wir an diesem Tag auch eine Verletzte zu beklagen, die wegen eines fehlenden Brettes mit dem Fuß durch den Steeg brach.

 

Auch den Abend verbrachten wir noch in Grado und genossen das romantische Ambiente.

 

Der vierte Reisetag war ganz und gar den Weinbaugebieten Collio auf italienischer Seite und Brda auf slowenischer Seite gewidmet. Wir hatten uns nicht zu viel erwartet.

Am Weg über Gorizia in den kleinen Weinort San Floriano besuchten wir noch die Gedenkstätte in Oslavia (Schlacht am Isonzo im 1. Weltkrieg). Auf der Weiterfahrt empfingen uns endlose Weingärten in einer wunderbaren Hügellandschaft.

Auf der Suche nach einem Weingut zum Verkosten von friaulinischen Weinen landeten wir mit dem Weingut Alessio Komjanc einen Volltreffer.

Die Chefin Raffaella Nardini spricht perfekt deutsch und wusste genau, was sie uns einschenkte. Die Flaschenpreise waren moderat bis günstig und so fanden einige Weinkarton den Weg nach Österreich. Nach dem wir uns im Gästebuch verewigt und versprochen haben, bald wieder zu kommen, verabschiedeten wir uns. Wir kamen auch ein Jahr später wieder - siehe Reise Rovinj/Istrien.

 

Aber das war erst der Anfang der Tour durch das Weingebiet. In Rossazzo wollten wir die gleichnamige Abazzia (Abtei) und deren Vinothek besuchen. Leider war es schon nach zwölf und es war schon geschlossen. Unweit der Abazzia fanden wir die Osteria Rosazzo. Als wir die Terrasse mit herrlichem Rundumblick betraten erreichten uns schon ein herzliches "Griaß Eich". Ein Ehepaar aus Österreich genoss gerade das Mittagessen. Als die Wirtin zu uns kam, konnte der oberösterreichische Gast perfekt dolmetschen, denn die Wirtin sprach kein einziges Wort Deutsch und es gab keine Speisekarte. Dennoch bekamen wir ein herzhaftes und typisches Mittagessen.

 

Wir setzten unsere Fahrt auf der Strada del Vino fort und gelangten bis Cividale, der Hauptstadt des Collio. Aufgrund der Beinverletzung unserer Mitreisenden verzichteten wir jedoch auf einen Rundgang und legten uns zur Entspannung irgendwo im Nichts in die Weingärten.

 

Nach dieser Pause gelangten wir schließlich über teils schmale bergauf- und bergabführende Straßen in die slowenische Brda. Die Landschaft war noch beeindruckender, die Hügel etwas steiler und die Weingüter wunderschön restauriert und herausgeputzt. Insgesamt machte alles einen sehr gepflegten Eindruck.

In Smartno, einer kleinen Stadt auf einem Hügel, machten wir noch eine kleine Kaffee- und Weinpause und plauderten mit dem einheimischen Kellner über die Entwicklung seines Landes in den letzten Jahren und über den Tourismus im Besonderen.

 

In San Floriano kamen wir wieder auf italienischen Boden und so schloss sich der Kreis wieder. Auf gleichem Weg ging es wieder nach Gradisca d'Isonzo zurück, wo wir den Abend in einem Lokal ausklingen ließen.

 

Der letzte Tag führte uns noch in die Altstadt von Gorizia (Görz). Ein vormittäglicher Rundgang und ein Kaffee beendete unseren Aufenthalt im Friaul. Der Heimweg führte uns dann über Slowenien, vorbei an Ljubljana über den Loiblpaß nach Klagenfurt und auf selber Strecke wie die Anreise wieder nach Hause.